Nachdem in diesem Jahr die meisten Veranstaltungen inklusive vieler auf unserem See geplanten Regatten auf Grund der derzeit geltenden Einschränkungen und Hygienemaßnahmen abgesagt werden mussten, hat am vergangenen Wochenende (22./23.08.2020) der A. W. Niemeyer Cup 2020, durchgeführt vom Ratzeburger Segler Verein (RSV), zum Glück trotzdem stattfinden können!
Leon wollte gerne seine jüngsten Erfahrungen mit dem Spinnaker als Vorschoter im Piraten auch einmal auf einer Regatta einsetzen und so nahmen wir uns schon früh vor, für diese Veranstaltung mit insgesamt fünf Wettfahrten unter Yardstick-Wertung zu melden. Allerdings schien die Resonanz sowohl insgesamt, als auch bei uns im LSV, zunächst recht schwach zu sein, sodass wir bis zum Meldeschluss warteten. Am letzten Tag hatten jedoch über 25 Boote gemeldet, unter anderem Arne Assmann und Nils Hartog mit ihren O-Jollen. Als dann auch noch Hans Hellwig und Wolfgang Marin spontan zugesagt hatten, es einmal in einem Piraten zu versuchen, stand auch unserer Meldung nichts mehr im Wege – obwohl die Wettervorhersage ziemlich viel Wind prophezeite! Der benötigte zweite Pirat war dann auch schnell gefunden, da Henriette dankenswerterweise den von ihr gecharterten Vereinspiraten zur Verfügung gestellt hat.
Somit trafen sich am Freitagabend die sechs Teilnehmer an der großen Rutsche auf Schanzenberg, um sich bei der geplanten 8. Wettfahrt der SBO schon einmal warm zu segeln – allerdings konnte diese auf Grund fehlenden Windes leider nicht stattfinden. Jedoch konnte bei dieser Gelegenheit Nick Kössling spontan überzeugt werden, mit dem Laser Radial auch noch für den AWN Cup zu melden. So waren es dann schon fünf Boote aus dem LSV, aber mit einer kleinen Änderung: Wolfgang fiel krankheitsbedingt leider aus, Hans konnte jedoch mit Hartmut Wolberg zum Glück einen geeigneten Ersatzvorschoter finden.
Am Samstag wehte schon am frühen Morgen der angekündigte starke Wind (bis zu 6 Beaufort) lang über den See. Der Wettfahrtleiter hatte angekündigt die Bahn im Nordteil des Ratzeburger Sees auszulegen, auch wenn die meisten Teilnehmer mit ihren Booten in Ratzeburg lagen, was uns sehr entgegen kam. Allerdings hatte ich die Anreise gegen den Wind dann doch etwas unterschätzt und so kamen wir nur kurz vor dem Ankündigungssignal an der Startlinie an. Dort hatte sich schon ein buntes Feld aus insgesamt 26 Booten der verschiedensten Jollen- und Kielbootklassen versammelt. Kurz darauf ging es auch schon los auf die angezeigte Bahn 1: Dreieck-Schenkel-Dreieck. Wir hatten etwas mit dem Wind zu kämpfen, kamen aber ziemlich gut zurecht und konnten soweit möglich auch meist den Spinnaker setzen. Um die Wettfahrt nicht allzu lang werden zu lassen, fand der Zieldurchgang schon an Tonne 1 nach dem Schenkel statt. Wir kamen letztendlich als berechnete 13. ins Ziel und waren mit dem Ergebnis ganz zufrieden.
Nach einer kurzen Pause im Windschatten des Ufers bei Pogeez ging es dann auf zu den Wettfahrten zwei und drei, die jetzt deutlich kürzer waren. Wir konnten unsere Ergebnisse nahezu wiederholen (11., 12.) und machten uns so am späten Nachmittag unter Spi auf Halbwindkurs zufrieden auf den Weg zurück nach Schanzenberg.
Trotz des recht starken Windes, der zudem ständig drehte und besonders in Land nähe auch sehr böig war, waren es auf Grund der warmen Luft- und Wassertemperaturen sehr angenehme Segelbedingungen.
Am Abend gab es dann unter Berücksichtigung der Abstands- und Einbahnstraßenregelungen auf dem Vereinsgelände des RSV unterhalb des Ratzeburger Doms verschiedene leckere Salate, Fleisch, Wurst und Feta vom Grill sowie kühle Getränke. Leider konnten wir wegen einiger Schauer nicht auf der schönen neuen Terrasse sitzen, aber wir fanden dafür einen netten Platz im Trocknen.
Als Besonderheit zur erwähnen ist, dass diese Regatta von SAP Sailing Analytics aufgezeichnet wurde, indem die Teilnehmer ihr Handy mit einer entsprechenden App an Bord hatten oder ein solches Gerät vom Veranstalter einzelnen Boote zur Verfügung gestellt wurde. So konnten dann am Abend die Wettfahrten noch einmal am Bildschirm nachverfolgt werden.
Am Sonntagmorgen um 11 Uhr stand die 4. Wettfahrt auf dem Programm. Der Wind war ähnlich wie am Vortag, aber die Luft war deutlich kälter. Im Gegensatz zum Vortag waren wir nun viel zu früh am Start und mussten so noch einige Zeit auf das Eintreffen der anderen Boote warten, es waren jedoch nur noch 21 und somit nicht mehr so viele wie am Vortag.
Für die erste Tageswettfahrt wurde wieder Dreieck-Schenkel-Dreieck als Kurs angezeigt und so machten wir uns dreimal auf den Weg um die Tonnen. Beim Bergen des Spinnakers auf dem spitzen Raumkurs des ersten Dreiecks wären wir fast gekentert, aber zum Glück konnten wir den Spinnaker noch rechtzeitig unter Kontrolle bringen und so ein Bad im See verhindern.
Der Start zur zweiten Wettfahrt wurde dann ein Gesamtrückruf, da beim Startsignal die Startbegrenzungstonne viel zu weit in Lee lag. Wie sich später herausstellte war der Anker der Tonne verloren gegangen! Leider dauerte es recht lange bis der Start wiederholt werden konnte. Wir erwischten eine gute Startposition und kamen mit dem Spitzenfeld an der Tonne 1 an, konnten diese gute Position allerdings leider auf dem folgenden Dreieck und Schenkel nicht halten. Letztendlich fuhren wir unsere üblichen Platzierungen (11., 12.) ein und waren trotzdem zufrieden.
Am Abend fand dann nach etwas Warten bei Kaffee und Kuchen die Preisverteilung statt. Der Sponsor A.W. Niemeyer hatte Glaspreise für die ersten 10 Boote, einen Wanderpreis für den Sieger und einen für die beste Mannschaft, als auch Sachpreise für alle Teilnehmer gestiftet, insofern gab es viel zu verteilen! Leider wurden Leon und ich 11. und verpassten somit einen Glaspreis denkbar knapp.
Da am Ende die Plätze 2, 3, 4, 11 und 12 an das Team des LSV gingen, durfte Leon jedoch stellvertretend für das LSV Team den Mannschaftspreis, ein graviertes Windlicht, in Empfang nehmen und so konnten wir gut beladen den Heimweg antreten!
Uns hat die Teilnahme gerade auch als Teil des Team LSV viel Spaß gemacht und wir machen im kommenden Jahr gerne wieder mit, vielleicht dann sogar als Teil eines noch größeren Teams?
Zum Abschluss möchten wir uns beim Ausrichter, beim Sponsor und bei allen Helfern und Beteiligten für dieses schöne Wochenende und die liebevolle Ausrichtung dieser Veranstaltung bedanken!
Bericht: Jörn Westfehling / Pirat G-4264
Bild: Jörg Tiemeyer / Archivbild
Ergebnisse (31 Meldungen):
1. Michael Lorz / Ralph Schnee (RSV) 470er 4 Punkte
2. Arne Assmann (LSV) O-Jolle 10 Punkte
3. Nils Hartog (LSV) O-Jolle 10 Punkte
4. Nick Kössling (LSV) Laser Radial 18 Punkte
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7. Niels Augurtzki (SVW) / Ingo Hüter (LSV) Pirat 27 Punkte
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11. Jörn & Leon Westfehling (LSV) Pirat 46 Punkte
12. Hans Hellwig / Hartmut Wolberg (LSV) Pirat 47 Punkte
Link zur Regatta in SAP Sailing: https://my.sapsailing.com/gwt/Home.html#/event/:eventId=ee4f04d0-c02c-449c-91cb-606aa5b0480e